Evangelische Theologie

Geschichte des Fachs Evangelische Theologie in Wuppertal


von Prof. Dr. Wilfried Eckey

Das Fach Ev. Theologie in den Lehramtsstudiengängen für die Primarstufe und die Sekundarstufen I und II ist aus der Volksschullehrerbildung im Fach Ev. Religionslehre an der ev. Päd. Akademie Wuppertal in W.-Barmen hervorgegangen. Erster und lange einziger Dozent war von 1947 bis zum WS 1960/61 der frühere Lehrer und Lektor der Bekennenden Kirche Prof. Walter Esken (1896-1989). Über sein Verständnis des Faches unterrichten seine Artikel "Katechese" und "Katechetik" im EKL II, 1958, 552ff, 555-561. Neben ihm bot auch Prof. D. Dr. Oskar Hammelsbeck (1899-1976), Allg. Pädagogik, theologische Vorlesungen an, und die Dozentin für Musikpädagogik Maria Jost (geb. 1909) führte hymnologische Übungen durch. Eskens Nachfolger wurde 1961 Dr. theol. Wilfried Eckey (geb. 1930), bis dahin Pastor im kirchl. Dienst an höheren Schulen der Ev. Kirche von Westfalen. Sein Lehrgebiet wurde 1962 an der nun Päd. Hochschule benannten Institution "Theol. Anthropologie und Didaktik der Ev. Unterweisung" definiert, die Stelle 1964 in eine o. Professur umgewandelt und das Lehrgebiet später beim Aufbau der GH Wuppertal "Ev. Theologie und ihre Didaktik" umbenannt. Ihm folgte 1996 Dr. theol. Kurt Erlemann (geb. 1958), zuvor PD für Neues Testament an der Theol. Fakultät Heidelberg und als Pfarrer Religionslehrer an der dortigen Internationalen Gesamtschule. Seine Lehrgebiete sind "Neues Testament und Geschichte des altkirchlichen Christentums".

Auf eine 1959 an der Päd. Akademie neu eingerichtete zweite Stelle für Theologie und Didaktik der Ev. Unterweisung wurde 1960 Dr. theol. Hans-Günter Grünweller (1926-1962) berufen, bis dahin Dozent am Kolleg für Ev. Unterweisung (jetzt Päd. Theol. Institut) der Ev. Kirche im Rheinland. Nach Prof. Grünwellers frühem Tod wurde 1962 Dr. theol. Hans Georg Drescher (geb. 1929) sein Nachfolger, wie Eckey zuvor Pastor im kirchlichen Dienst an höheren Schulen der Ev. Kirche von Westfalen. Er folgte 1964 einem Ruf an die damals neu gegründete PH Hagen. Von 1965 bis 1971 lehrte auf dieser Stelle Dr. theol. Jörg V. Sandberger (geb. 1928), vorher Repetent am Tübinger Stift, Pfarrer in Weingarten und Lehrbeauftragter an der dortigen PH. Nachdem Prof. Sandberger einem Ruf an die PH Münster gefolgt war, wurde 1972 der Erlanger Studentenpfarrer und PD für Syst. Theologie Dr. theol. Ulrich Browarzik (geb. 1933) als Prof. für Ev. Theologie berufen. Er ist 1998 in den Ruhestand getreten. Diese Stelle hat seit WS 1999/2000 Frau Universitätsprofessorin Dr. theol. habil. Ingrid Schoberth inne, zuvor Privatdozentin für Praktische Theologie an der Universität Erlangen-Nürnberg und Religionslehrerin in Bayreuth. Frau Schoberth folgte zum Wintersemester 2004/2005 einem Ruf an die Universität Heidelberg. Die Stelle wurde zunächst von PD Dr. theol. Christhard Lück, Münster vertreten. Er wurde im Dezember 2004 zum Professor auf dieser Stelle ernannt.

Nach Gründung der Gesamthochschule (1972) und einer Kooperationsvereinbarung mit der Kirchl. Hochschule Wuppertal (1973) wurden die Studiengänge Ev. Religionslehre für die Lehrämter an der Realschule, am Gymnasium und der Berufsschule (später Sekundarstufen I und II) eingerichtet. Auf ein neu begründetes Ordinariat mit den Schwerpunkten "Historische und Systematische Theologie" wurde 1974 Dr. theol. Martin Schloemann (geb 1931), damals apl. Prof. für Syst. Theologie an der Universität Bochum, berufen. Sein Nachfolger wurde 1998 Dr. theol. Martin Ohst (geb. 1956), zuvor Universitätsprofessor für Kirchengeschichte in Jena.

Seit 1980 besteht im Fach eine Hochschuldozentur für Systematische Theologie. Erster Inhaber war der frühere Wiss. Ass. Dr. theol. Hermann Deuser (geb. 1946), der auf dieser Stelle noch zum apl. Professor ernannt wurde. Nachdem er 1993 einem Ruf an die Universität Gießen gefolgt war und die Stelle vorübergehend dem Fach nicht zur Verfügung stand, wurde 1996 darauf der Mainzer PD Dr. theol. Matthias Heesch zum Hochschuldozenten für Systematische Theologie ernannt. Nach seiner Berufung auf den Lehrstuhl für Ev. Theologie mit dem Schwerpunkt Systematische Theologie und Theologische Gegenwartsfragen an der Universität Passau trat zum SS 2002 Oberassistent Dr. theol. habil. Claus-Dieter Osthövener aus Halle a. d. Saale seine Nachfolge an.

Honorarprofessoren im Fach Ev. Theologie an der Bergischen Universität - GH Wuppertal sind seit 1984 die Professoren der Kirchl. Hochschule und langjährigen Lehrbeauftragten Dr. theol. Hans Jochen Boecker, Altes Testament (geb. 1928), und Dr. theol. Lothar Schreiner (geb. 1926), Religionswissenschaft. Lehrbeauftragte in den genannten Disziplinen sind jetzt die Professoren der Kirchl. Hochschule Dr. theol. Siegfried Kreuzer, Altes Testament, und Dr. theol. Friedrich Huber, Religionswissenschaft. Lehrbeauftragter für Judaistik ist seit 1990 Mag. Heinz-Jürgen Loth, Neuss, für Kunstgeschichte ebenfalls seit Anfang der 90er Jahre Frau Dr. phil. Monika Lengelsen, Düsseldorf, dazu seit 2005 Frau Dr. Michael.

Assistenten im Fach, die zu Professoren der Theologie an Wissenschaftliche Hochschulen berufen wurden, waren Dr. theol. Friedrich Geisser (1967-68), Universität Zürich, Dr. theol. Hans Grewel (1968-71), Universität Dortmund, Dr. theol. Ulrich Bubenheimer (1972-73), jetzt PH. Heidelberg, Dr. theol. Hermann Deuser (1974-80), jetzt Universität Frankfurt a.M., Dr. theol. Peter Steinacker (1975-1985), Honorarprofessor in Marburg, Kirchenpräsident der Ev. Kirche in Hessen und Nassau, Dr. phil. Hartmut Rosenau (1985-94), Universität Kiel, Dr. phil. Heiko Schulz (1994-2002), Universität Essen, Prof. Dr. theol. Jürgen Zangenberg (1997-2004), Universität Leiden, Niederlande.


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